CORONA-KIDS – Ein zeitdokumentarisches Fotoprojekt über Kinder und Jugendliche während der Corona-Pandemie

Mein viertes Corona-Fotoprojekt

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Man hört und liest sehr viel über die Lehrer und die Eltern im Kontext von Corona, Homeschooling und Homeoffice – aber was ist mit den Kindern und Jugendlichen?
Gerade durch mein Corona-Projekt „Rossis Haustür-Shootings“ und die vielen zuhause besuchten Familien habe ich durch viele Gespräche bemerkt, wie angespannt es bei vielen Familien doch zuhause ist und dass diese Krise auch auf das Gemüt und befinden der Kinder ganz konkrete Auswirkungen hat.
Die einen genießen es geradezu, so viel zuhause zu sein, bei anderen wiederum wächst das Gefühl des Lagerkollers. Die Kinder sind teils aufgekratzter als sonst, empfindlicher, gelangweilter. Aber andererseits gibt es auch viele, für die sich gar nicht mal so viel geändert hat.

Ich wollte es nun genauer wissen und möchte mit diesem Projekt die Kinder selbst mal zu Wort kommen lassen:
Was treibt sie während der Corona-Pandemie um, im Angesicht von wechselndem Präsenzunterricht, immer neuen Regelungen und großen Veränderungen um sie herum?
Was sind ihre Sorgen, Ängste, Wünsche und Träume im Kontext von Corona?

Für dieses Projekt besuche ich Kinder und Jugendliche von der 1. Klasse bis zur Oberstufe zuhause in ihrem persönlichen heimischen Umfeld und fotografiere eine kleine Mini-Reportage, lasse den Kindern ihren Freiraum und dokumentiere eine kurze Zeit bei ihnen zuhause, immer mit den Kindern im Fokus.
Nach dem Shooting führe ich ein kurzes Interview mit den Kids und lasse sie von sich aus erzählen.

Am Ende wähle ich maximal zwei für mich aussagekräftige Bilder aus der Reportage aus und ergänze sie durch Zitate der Kinder aus unserem Interview.

Den Anfang haben übrigens meine Zwillingsneffen Carlo und Fabio gemacht 🙂

In diesem Sinne, viel Spaß und Freude mit meinem neuen Projekt!
Ich bin mega gespannt auf viele kleine Erzählungen und Einblicke in die Welt der Kinder während der Corona-Pandemie.

Bleibt zuversichtlich und gesund!
Euer Rossi! =)


UPDATE (29.12.2021)

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und vor allem die zweite Jahreshälfte war, bedingt durch die Corona-Lockerungen, ein einziger Berg an Arbeit! Ich will mich definitiv nicht beschweren, es war super, endlich wieder in Action zu sein 🙂
Jedoch haben dadurch natürlich meine freien Projekte darunter gelitten, da durch die viele Arbeit kaum mehr Zeit für meine Herzensprojekte blieb.
Dennoch habe ich mein Ziel von 10 Shootings für „Corona Kids“ erreicht.
Natürlich kann dieses Projekt nicht repräsentativ stehen, allein vom Umfang her und weil es lokal begrenzt ist.
Es ist ein kleiner Abstecher in die Welt der Kinder und Jugendlichen und war für mich ungemein faszinierend und auch sehr inspirierend. Solche Projekte erweitern den eigenen Horizont, definitiv!

Zwar ist das Projekt nun – auf das Brückenstipendium der Hessischen Kulturstiftung bezogen – offiziell abgeschlossen, aber diese Pandemie ist ja noch lange nicht vorbei. Und nun steht Omikron vor der Tür und niemand weiß, ob es im Januar nicht doch wieder zu einem neuen Lockdown kommen wird.
Die Dinge sind weiterhin im Fluss, um es mal nicht allzu negativ auszudrücken.

Jedenfalls steht die Überlegung im Raum, im ersten Quartal 2022 dieses kleine Projekt fortzuführen. Es kommt darauf an, wieviele interessierte Kinder und Jugendliche sich melden 🙂
In diesem Sinne: Wenn ihr bei diesem Projekt dabei sein möchtet und einer größeren Öffentlichkeit gern mehr über eure Erfahrungen während der langen Monate der Schulschließungen, Homeschooling und während den Lockdowns erzählen möchtet, dann meldet euch gern! 🙂


UPDATE (1.6.2021)

Presse-Artikel im Gießener Anzeiger

Am 7. Mai 2021 erschien im Gießener Anzeiger ein Artikel über mein Corona-Kids-Projekt, pünktlich zum offiziellen Start desselben!
Hier könnt ihr den Artikel nachlesen 🙂
Ganz lieben Dankl an den Redakteur Leandro Theis und an die Tageszeitung für das Feature!

Corona-Kids-Presse-Artikel im Gießener Anzeiger (7.5.2021, PDF)


Carlo, 9 Jahre
Gießen, 14. April 2021

„Sachen, die ich nicht gut an Corona finde, gibt´s auf jeden Fall. Zum Beispiel, dass man Maske tragen muss, Abstand halten. Jetzt ist es ja normal, vorher war es nicht normal. Maske tragen nervt auch manchmal.

In der Schule finde ich´s besser mit dem Lernen. Weil da kriegt man es richtig erklärt, und zuhause, wenn die Eltern da mal kurz nicht weiterwissen, ist das js auch doof. Da muss man dann immer warten, wenn man Hilfe braucht, weil die ja auch viel arbeiten müssen von Zuhause aus.

Nach Corona könnte es eigentlich gerne so bleiben, dass die Tische in der Schule so gestellt sind, dass man nicht nebeneinander sitzt, dann kann man nicht so leicht von anderen gestört werden.

Ich wünsche mir für dieses Jahr, dass um alle ein Schutzschild drum wäre, damit Corona nicht dran kann.“


Fabio, 9 Jahre
Gießen, 14. April 2021

„Wenn ich an Corona denke, dann denke ich mir einfach, wie der aussieht, der Corona, und da steht dann „Corona“ drunter. Das denk ich mir zuerst.

Als Corona angefangen hat, hab ich das glaub ich erst mal unterschätzt. Da kannte ich das ja alles noch gar nicht und ich wusste nicht, dass das auch so schlimm sein kann und so gefährlich und dass das so schnell anstecken kann und dass man dabei ne Maske tragen und Abstand halten muss. Aber jetzt habe ich mich dran gewöhnt.

Ich find´ gut, wenn wir in die Schule gehen, dass wir dann keine Hausaufgaben mehr machen müssen.
Ich find´ zuhause die Schulaufgaben, die machen nicht so viel Spaß wie in der Schule. Weil in der Schule hat man ja auch auf dem Schulhof mal Pause, da haben wir auch einen großen Spielplatz, und das können wir zuhause halt nicht machen.

Zuhause ist es halt sicherer und zuhause muss man auch keine Maske tragen und da sind weniger Kinder.
Und das ist dann halt auch gut, wenn die Eltern auch noch Lehrer sind.
In der Schule macht es aber auch mehr Spaß als zuhause, da sieht man auch mal andere Kinder und da erklärt das die Lehrerin auch besser. Bei uns zuhause muss ich sonst immer warten, bis Mama kommt, weil die muss ja auch noch immer was am Computer machen.

Manchmal rede ich mit meinen Freunden auch´n bisschen über Corona, und dass das auch doof ist. Man darf sich ja aber auch nicht mit so vielen Kindern treffen.

Ich wünsche mir, dass es Corona nicht mehr gibt, und ich wünsche mir auch so ´ne Maske, wo so´n Affenmund drauf ist, weil die lustig aussehen!“


Rafael, 8 Jahre
Gießen, 24. April 2021

„Auf einmal die Freunde nicht mehr sehen zu können, ist halt dumm, das ging halt alles nicht mehr. Ich find doof, dass man keine Leute mehr einladen kann, keine Parties mehr feiern kann.“

„Der Lennart, mein Freund, der hat einen Pool, aber da kann ich ja nicht immer hingehen, also hab ich die Idee gehabt, selber einen zu bauen – auch als Beschäftigung. Und ich hab nicht so viel Geld, eine Firma zu beauftragen, also baue ich den Pool selbst.“

„In der Schule triffst du ganz viele Freunde, es gibt Pausen, man kann Bücher ausleihen, das ist zuhause nicht so. Zuhause wird der ganze Tagesablauf durchgeplant. Das war in der Schule irgendwie schon leichter. Wir haben so eine App, die heißt „Anton“, mit der wir lernen, aber ich finde irgendwie, die Lehrer machen das besser.
In der Schule ist man halt auch gern, das gehört halt zum Tagesablauf, aber irgendwie ist halt auch gut zuhause, weil eigentlich hat man ja auch sonst nur am Wochenende und in den Ferien richtig Zeit. Und jetzt isses alles weg und man denkt, man hat andauernd Ferien und das ist halt auch´n schönes Gefühl, aber Corona ist nicht schön.“

„Die Masken stören halt auch, weil die riechen halt auch immer so. Die Tests finde ich gar nicht so schlimm, aber man merkt dadurch halt, dass Corona da ist.“

„Ich würd´ mir einfach wünschen, dass alles wieder normal ist, dass das Leben halt auch wieder weitergeht, weil ich find´, wegen Corona bleibt das Leben halt einfach so stehen, weil jeden Tag kommt ein neues Gesetz, dass man jetzt das machen muss und das, und am nächsten Tag ist es wieder weg und man fragt sich, warum alle auf den Straßen jetzt Masken anhaben.
Es soll sich alles ändern, wie es normal war, dass die Leute nicht immer so rummachen und das Klopapier leerkaufen.“

„Ich will endlich wieder ins Schwimmbad, ich will sofort, dass das wieder aufhat und dass ich sofort in Badesachen ins Schwimmbad teleportiert werde. Funktioniert leider nicht. Und in der Badewanne kann man nicht tauchen.
Und deswegen will ich ja auch´n Pool bauen!“

corona-kids - ein corona-fotoprojekt uber kinder und jugendliche in der corona-pandemie corona-kids - ein corona-fotoprojekt uber kinder und jugendliche in der corona-pandemiecorona-kids - ein corona-fotoprojekt uber kinder und jugendliche in der corona-pandemieRafaels Schwester Rosalie geht in die Vorschule und hat sich hier mit einem Bild im Abenteuer-Waggon im Garten, in dem sie auch mal ihre Vorschul-Aufgaben macht, hineingemogelt 🙂corona-kids - ein corona-fotoprojekt uber kinder und jugendliche in der corona-pandemie corona-kids - ein corona-fotoprojekt uber kinder und jugendliche in der corona-pandemie corona-kids - ein corona-fotoprojekt uber kinder und jugendliche in der corona-pandemie


Amon, 6 Jahre
Gießen, 27. April 2021

„Als ich meine Freunde wegen Corona nicht mehr treffen konnte, bin ich mit Mama erst mal ganz viel Fahrrad gefahren.“

„Also, auf jeden Fall da, wo in der Schule das Home-Schooling schon angefangen hat, hab ich langsam ein paar Freunde wiedergesehen. Am meisten aber hab ich immer meinen Freund Winston gesehen.
Wir haben sogar einen Geheimgang durch das Haus an der Baustelle vorbei, ohne, dass die Leute uns sehen.
Außer Winston treffe ich grad´ aber sonst gar keinen Freund.“

„Zuhause lernen ist manchmal bisschen schwerer, weil´s immer so viel ist.
Auch, weil niemand da ist, der spricht, wie unsere Lehrerin.
Die Aufgaben würde ich lieber in der Schule machen, weil da viel mehr Menschen sind.“

„Ich mag´s nicht so mit den Masken, weil ich da nicht so viel Luft bekomme.“

„An Corona finde ich doof, dass man weniger Freunde sehen darf und dass es nicht viele Möglichkeiten gibt, Corona zu töten.“

„Ich freu mich auch schon, wenn Corona vorbei ist, dann mach ich ´ne Party. Dann lade ich alle meine Freunde ein, auf jeden Fall wird das cool.
Ich würd´ dann gern ein Party-Spiel spielen, so Bälle nehmen und die dann an ´nen Faden machen und aufhängen und dann mit ´ner Wasserkanone abschießen, sodass Corona dann weg ist.“

„Zuhause spiele ich viel, freue mich immer, wenn ich spielen darf und skype manchmal auch mit anderen Freunden. das gab´s vorher nicht. Vorher gabs keinen Computer – lieber will ich die Freunde richtig sehen.“

„Aber sonst hab´ ich noch ´nen Freund, wenn ich überhaupt keinen sehen kann. Das ist T-Rox, mein Lieblings-Ball, mit ihm spiel ich gern auf dem Trampolin.
Ich hab mal mit Bällen gespielt und dann hab ich gesehen, dass es den einen nur in einer Farbe gibt und da hab ich den T-Rox genannt und als meinen Lieblingsball ausgesucht. Der schläft genau so lange wie ich.“

„Lange ausschlafen ist schon cool, das ist jetzt schon besser – vor Corona zur Schule gehen das war schon sehr, sehr, sehr früh. Ich mag´s immer sehr gern, lang zu schlafen.“

„Corona ist blöd und soll abhauen!“

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Niko und Finn, 13 Jahre
Gießen, 6. Mai 2021

Finn: „Als Corona losging, hab ich mich irgendwie gefreut, dass ich Schule frei habe – ich hab aber nicht gedacht, dass es so lang geht.
Und ich hab mich gefreut, wo wir die Masken aufbekommen haben, weil´s dann irgendwie was anderes war. Ich hab mich wirklich auf die Masken gefreut. Ich hab dann immer gesagt „Oh mein Gott wie cool, dass wir jetzt Masken tragen können!“, aber, ja, das ist jetzt nicht mehr so cool, das nervt einfach nur noch.“

Niko: „Also es gibt so´n paar Schüler in unserer Klasse, die sind jetzt nicht so beliebt, sag ich jetzt mal, und als am Anfang die Klassen aufgeteilt worden sind, kamen die in den anderen Klassenraum, dann musste man die nicht sehen. Das fand ich gut.
Man muss schon sagen, dass die Lehrer auf jeden Fall viel mehr aufgeben im Homeschooling als normal und die Videokonferenzen, immer wenn es da halt Probleme gibt mit dem Internet, dann kann man auch nicht richtig Unterricht machen.“

Finn: „Homeschooling hat seine positiven Seiten, weil wir länger aufbleiben können.“
Niko: „Am Anfang war es auf jeden Fall entspannter, weil wir da nur eine Videokonferenz pro Woche hatten.“
Finn: „Jetzt haben wir halt jeden Tag 2 Videokonferenzen, das ist schon sehr nervig. Es ist ja nicht wie normaler Unterricht – außer bei manchen Lehrern, die machen das wirklich cool – aber sich immer wieder umstellen zu müssen, das nervt.“

Finn: „Wir können uns jetzt jeden Tag verabreden, länger schlafen und wir können sehr viel zocken. Einfach mehr Zeit fürs private Leben.“
Niko: „Freitag bis 18 Uhr muss man immer die Aufgaben abgeben, das finde ich nicht so gut. Ich würde es besser finden, Tagesaufgaben zu haben, es ist so einfach sehr viel auf einmal, man wird zugebombt mit Aufgaben.“
Finn: „Wobei, ab 18 Uhr Freitags hast du das Wochenende wirklich sorgenfrei, das find ich eigentlich wieder gut.“

Niko: „Also ich… zocke sehr, sehr viel mehr als früher.“
Finn: „Ich zocke auch viel mehr. Und die Mama sagt immer, das ich´n Hartz-4-Leben habe, wenn ich mittags um drei erst aufstehe.“
Finn: „Ich hab Angst, dass wir irgendwann mal als die „Corona-Kinder“ abgestempelt werden, weil wir jetzt fast 1 Jahr nicht in der Schule waren, dass wir nicht so viel mitbekommen und gelernt haben und vielleicht nicht so weit gebildet sind später.“

Niko: „Ich denke, wir lernen weniger im Homeschooling. Ich merk´ auch selbst, dass ich bei den Aufgaben einfach nicht mehr drüber nachdenke. Ich schreib einfach irgendwas hin, ich gebe mir gar keine Mühe mehr.
Zum Lernen wäre mir Präsenzunterricht lieber. Das kann jetzt ruhig noch ein bisschen weiter so bleiben, aber nicht für immer.“
Finn: „Ich würd´s schon gerne weiter so wie jetzt behalten, das ist schon sehr entspannt.“

Niko: „Ich wünsche mir für dieses Jahr, dass man auf jeden Fall alles wieder auf macht, man ins Schwimmbad wieder gehen kann.“
Finn: „Ich kann keinen Geburtstag mehr feiern, das nervt richtig. Ich würde gern wieder in die Trampolin-Halle. Ich hab auch´n bisschen zugenommen in Corona.“
Niko: „Sehr viel…“

Finn: „Mal sind wir mehr draußen, mal mehr drin. ´Ne Woche fahren wir draußen Roller, Fahrrad, haben uns zum Lager bauen getroffen – und dann haben wir wieder ´ne Woche, wo wir uns nur online treffen.
Das Leben ist sehr unordentlich, unaufgeräumt geworden. Damals hatte das Leben Struktur.
Jetzt schätzt man die Zeit auch gar nicht mehr, die geht viel schneller rum.“

Finn: „Der Schlaf-Rhythmus ist halt auch sehr kaputt. Meine Mama stresst das sehr.“
Niko: „Man verschläft halt fast den ganzen Tag. Man steht auf und denkt so: „Es ist schon 16 Uhr…“, dann hat man nicht mehr den ganzen Tag Zeit.“

Finn: „Den Kids da draußen würde ich gerne sagen: Nutzt es jetzt noch aus, solange ihr´s noch könnt, bevor es wieder normal anfängt.“ – Niko: „… oder noch schlimmer wird.“
Finn: „Wie´s jetz is´, ist es eigentlich sehr entspannt, und das sollte man jetzt auch ausnutzen, finde ich.“


Clara & Frieda, 11 Jahre (5. Klasse) und 7 Jahre (1. Klasse)
Gießen, 7. Mai 2021

Frieda: „Als Corona losging, fand ich das schlecht. Weil man sich nicht mehr mit Freunden treffen konnte, man nicht mehr auf den Spielplatz konnte und sich nicht verabreden konnte und ins Kino gehen konnte und auch nicht mehr in die Lochmühle gehen konnte.
Seit die Schule losgegangen ist mit der 1. Klasse, hatten wir nur Wechselunterricht.
In der Schule bin ich lieber, weil man da Lehrer hat, die einem alles erklären.

Den Unterschied vor Corona und jetzt weiß ich gar nicht so genau.

Zuhause im Homeschooling bin ich abgelenkt, wenn die Clara sich in die Küche setzt oder mein kleiner Bruder aus dem Kindergarten nach Hause kommt. Ich mach auch einfach nicht so gern Hausaufgaben alleine.

Wo ich jetzt so viel zuhause bin, springe ich am liebsten in den Homeschooling-Pausen auf dem Trampolin – in der Schule haben wir gar keins.

Ich wünsch mir für dieses Jahr, dass Corona vorbei ist, dann geh ich endlich wieder ins Schwimmbad und ins Kino mit meinen Freundinnen!
Als ich 6 war, bin ich schon mal vom 5-Meter-Turm gesprungen. Am meisten vermisse ich, ins Schwimmbad zu gehen.
Und meinen Geburtstag will ich nachfeiern, da waren nämlich zu meinem 7. Geburtstag nur die 3 Kinder von unserer Kontaktfamilie da.

Clara: „Als Corona losging, dachte ich zuerst, dass wäre jetzt ein größerer Schnupfen, den man 2 Tage hat und dann ist man wieder kerngesund, und der geht dann halt einmal quer durch ganz China und dann is´ feddich.
Aber das war dann halt nicht so. Dann dachte ich, irgendwann hört´s schon auf, und dann ist es ja um die ganze Welt gegangen.
Dann habe ich mich ziemlich schnell im Homeschooling eingelebt und fand das eigentlich ganz okay.

Man kann Pausen und die Aufgaben machen, wann man möchte.
An der Schule, wenn einer die ganze Zeit ´ne Fragen hat und auf die Lehrerin einredet, dann nervt das.
Beim Homeschooling hat man einen Chat mit dem Lehrer, dann fragt man den und der antwortet dann innerhalb von 10 Minuten und dann ist deine Frage geklärt, also ich find´ Homeschooling besser.

Also wünschen, dass Homeschooling bleibt,  würd´ ich auf gar keinen Fall, aber sonderlich schlimm find´ ich´s auch nicht. Ich find´ beides gut.

Am meisten nervt mich, dass ich meine Freundinnen nicht mehr sehe. Ich treffe auch weniger Freundinnen, auch weil halt Mama auch Ärztin im Krankenhaus ist und meine Freundinnen sich dann auch leichter anstecken könnten.
Mein kleiner Bruder hat zwei Freunde, die er öfter trifft, Frieda auch zwei und ich treffe auch zwei Freundinnen ab und zu, aber das war´s dann.

Positiv an Corona ist, dass man mehr Zeit mit der Familie hat – auch wenn einen die kleinen Geschwister manchmal nerven…
Und gut ist auch, dass weil man nicht so viel reist und auch mit dem Auto nicht so viel fährt – da wird halt weniger CO2 ausgestoßen und das ist besser für die Umwelt.

Am meisten Zeit zuhause verbringe ich mit meinen Geschwistern, vor allem mit der Frieda, weil sie halt auch die ganze Zeit zuhause ist und dann nach der Schule: „Ich hab nix mehr.“ – „Ich auch nicht. – „Wie wär´s mit Trampolin?“ – „Ok!“ – naja, aber was anderes gibt´s ja auch nicht zu tun.
Vor Corona haben wir uns ja eigentlich immer nur nach der Schule gesehen und da hatten wir gar nicht so viel zusammen zu tun. Und wenn wir zusammen waren, haben wir uns eigentlich nur nur geärgert.
Jetzt vertragen wir uns besser, weil wir jetzt zusammen Schulaufgaben machen und uns auch gegenseitig Sachen ausleihen, was vorher gar nicht so war.

Ich würd mir für dieses Jahr wünschen, dass wieder das Schwimmbad aufmacht, dass man wenigstens wieder etwas Abwechslung hat und ich endlich mal wieder vom 5er springen kann. Und dass auch mal ein Schwimmbad aufmacht, das einen 10er hat, wo ich von oben runtergucken kann und feststelle, dass das doch nix für mich ist, und dass ich meine Freunde wiedersehen kann.
Als erstes würde ich wohl zu meiner besten Freundin fahren, die ich seit der Grundschule nicht gesehen habe.
Die wohnt etwas weiter weg, und sie darf nur eine feste Freundin zu Besuch haben, daher können wir uns noch nicht sehen.
Dann würd ich mit ihr ins Schwimmbad fahren – und dann Eis essen!

Ich mach mir öfters Gedanken darüber, dass den Leuten einfach scheißegal ist, was jetzt ist. Am Anfang wars ja so, dass jeder zuhause geblieben und erst einkaufen gegangen ist, wenn der Kühlschrank wirklich leer war – und jetzt geht jeder einkaufen, wenn ´ne Banane fehlt und trifft sich auch mit Leuten ohne Maske. Ich mach mir halt Gedanken dadrum, dass sich dann keiner mehr an die Corona-Regeln hält und dass es dann noch 2 Jahre so weitergeht und dass der Impfstoff auch knapp wird, dass die Leute einfach so tun, als würd´s Corona gar nicht mehr geben.
Die sollen sich lieber nochmal zusammenreißen ein halbes Jahr und warten, bis alle geimpft sind und dann erst rausgehen, weil alle dann sozusagen einen Vorschutz haben und dann kann man sich auch ohne Maske wieder treffen und man darf das dann halt auch und nicht wie jetzt, wo man sich dann im geheimen trifft.
Und ich fänd´s gut, wenn´s jetzt noch für ein halbes Jahr alle Läden bis auf die Supermärkte geschlossen werden, jeder zuhause bleiben muss, und – so blöd´s auch ist, noch ein halbes Jahr Homeschooling ist, man halt in Ruhe impfen kann und es dann halt weitergeht.

Wir müssen halt einfach nur abwarten, was die Erwachsenen so tun und was sie nicht tun und das find ich irgendwie blöd.


Kassi & Pharell, 8 Jahre (2. Klasse) und 11 Jahre (5. Klasse)
Gießen, 10. Mai 2021

Kassi: „Ich wusste als erstes noch gar nix davon. Wir sind mit dem Fahrrad nach Hause gefahren und ich dachte, mein Bruder erzählt mir Quatsch und er sagt so „Ich glaub´, die Chinesen haben sowas gemacht, ich glaub´ das heißt Corona“ ,ich hab ihm als erstes nicht geglaubt. Später dann hab ich bemerkt, dass es das auch wirklich gibt.“
Pharell: „Am Anfang hab´ ich gedacht, dass es sich nicht so schnell verbreitet und dass es nur so ein kleines Virus ist, aber dann hat es sich in die ganze Welt ausgebreitet.“

Pharell: „Ich war da in der 4. Klasse, da mussten wir anfangen, Masken zu tragen, da hatten die meisten noch Stoffmasken.
Als ich in die fünfte Klasse gekommen bin, gab es nicht mal so ´ne richtige Begrüßung, war schon blöd.“

Kassi: „Bei mir war das sehr blöd, weil ich da erst eingeschult wurde, das war sehr blöd. Dann haben wir direkt angefangen, Masken zu tragen,Abstand zu halten, nur, ich halte von meiner besten freundin nicht Abstand von meiner besten Freundin und sie nicht von mir, weil wir können uns irgendwie nicht trennen, das ist das Problem daran.“

Das Homeschooling verwirrt einen ein bisschen sehr. Weil, ja, ich weiß auch nicht, als wir in der 1. Klasse waren, hatten wir für 9 Wochen Homeschooling, das war sehr blöd. Danach hatten wir wieder ein bisschen Schule und jetzt wieder Homeschooling, das verwirrt.“

Pharell: „Ich find´ Homeschooling halt etwas besser wegen den LehrerInnen, weil die nerven mich ganz schön. Aber schlecht finde ich, dass ich am Laptop sitzen muss und nicht bei meinen Freunden sein kann. Und in der Schule mag ich die Masken nicht. Schule und Homeschooling, beides ist halt blöd und gut.“
Kassi: „Ich mag Homeschooling gar nicht, ich geh´ lieber in die Schule.“

Pharell: „Zuhause krieg´ ich halt mehr Kopfschmerzen nach den Aufgaben, weil ich die ganze Zeit am Laptop bin und die ganze Zeit nur sitze und nicht so viel Pause mache.“

Pharell: „Manchmal, wenn ich rausgehe, vergess´ ich das mit der Maske manchmal, dass man draußen doch nicht ständig Maske tragen muss. Maske ist schon etwas nervig. Mit Maske kann man sich nicht so gut konzentrieren.“
Kassi: „Letztes mal, als ich in der Schule war, da wars ja auch noch heiß, da schwitzt man unter der Maske.“

Pharell: „Hoffentlich kann man dieses Jahr noch mal ins Schwimmbad, vor allem ins Freibad. Sport vermiss ich schon, wir machen nur noch 5er-Gruppen-Training im Fußball-Verein.
Wir dürfen auch keine Zweikämpfe machen und auch keine Spiele machen, können von den höheren Ligen auch nicht so gesehen werden. Ich setze das viel Fokus drauf, spiele seit 4 Jahren, war jetzt bei drei Vereinen und hatten dann oft Freundschaftsspiele gegen Frankfurt. Dann haben wir gespielt, haben 8:7 gewonnen und hab dann auch eine Anfrage von Frankfurt bekommen, habe dort Probetraining gemacht und sie wollten sich dann nochmal melden, dass ich nochmal dort spiele, aber wegen Corona konnte ich dann doch nicht mehr hin.“
Kassi: „Ich vermisse Schwimmbad und Kino und in der Schule ohne Maske zu sein, und ich find blöd, dass man sich ja nirgends mehr anmelden kann wegen Corona.
Ich wollte mich für Voltigieren anmelden, nur das wurde verschoben wegen Corona, das macht mich schon traurig.“

Pharell: „Ich bin jetzt mehr draußen als sonst…“ – Kassi: „Drin ist nämlich langweiliger geworden!“ – Pharell: „Playstation dürfen wir jetzt auch nicht so lang spielen, da gehen wir eben öfter raus.“
Kassi: „Vor allem, weil die Freunde auch nicht mehr so oft vorbeikommen.“

Kassi: „Ob es etwas gibt, was besser ist als vor Corona? Da fällt mir grad gar nichts ein.“

Kassi: „Für dieses Jahr wünsche ich mir, meinen 7. Geburtstag nachzuholen, da wollen wir eine Pyjamaparty machen, das ist mein liebster Wunsch und dass meine Mutter und ich wieder zusammen shoppen gehen können.“

Pharell: „Ich wünsche mir, dass die Zahlen jetzt wirklich schneller runtergehen. Es ist eigentlich gar nicht so schwer, man muss nur Abstand halten, Maske tragen – was die Regeln halt so sind. Und wenn man das nicht tut, dann ist das einfach nur Kacke und man zerstört alles.
Am Anfang wars schon schwer, aber wenn man sich dran gewöhnt, geht´s ja.“

„Wenn Corona vorbei ist, will ich sofort ins Schwimmbad, dann kann ich meine Meerjungfrau-Flosse anprobieren, die ich zu Weihnachten bekommen habe.“

Kassi: „Meiner besten Freundin würde ich gern sagen, dass ich sie sehr gerne mag und sie jeden Tag wieder gern sehen würde. Wir haben uns ja schon überlegt – auch, wenn das noch ein paar Jahre dauern wird – dass wir zusammen in eine WG ziehen und dass ich mich schon so drauf freue und dass ich sie sehr vermisse.“

Pharell: „Es tut mir ein bisschen leid für die Menschen, die den Coronavirus verbreitet haben – was die jetzt wohl denken?
Kassi: „Und es tut mir für die Kinder leid, die eingeschult wurden, dass da schon Corona war, mit der Maske im Gesicht.“

Kassi: „Ich kenn´sogar Jungs aus der Schule, die sind gemein, 3. – und 4.-Klassler, die sagen: „Diese blöden Chinesen“ und so, obwohl das nicht mal ihre Schuld ist und die beleidigen die ständig und das macht mich irgendwie voll traurig, weil das sind ja auch nur Menschen und jeder macht mal Fehler.“

Pharell: „Ich möcht´ halt nicht immer meine Lehrer sehen, außer halt den Biolehrer, aber sonst alle Lehrer halt, die ich hab´, die muss ich nicht die ganze Zeit sehen, das kann nach Corona ruhig so bleiben wie jetzt.“
Kassi: „Also ich möchte, dass das bleibt mit „Corona-Kids“, weil das macht echt Spaß, das darf bleiben!“

Kassi: „Ich möchte den Kindern draußen gern sagen, dass sie gesund bleiben sollen, dass sie glücklich bleiben sollen, dass Corona auch bald wieder weg ist. Hoffen wir mal.
Ich wünsche denen einfach ein ganz normales Leben.“
Pharell: „Wir schaffen das. In ein paar Jahren.“


Ilja (9 Jahre, 3. Klasse)
Gießen, 11. Mai 2021

„Am Anfang wusste ich noch gar nichts davon, und irgendwann hab ich von den Lehrern was über einen Virus aufgeschnappt, und am gleichen Tag hat mir ein Klassenkamerad davon erzählt.
In der Woche, am Freitag, hat unsere Lehrerin uns erzählt, dass vielleicht nächste Woche Lockdown anfängt.
Und dann, am selben Tag, als ich zuhause war, kam plötzlich mein Vater rein und hat mir erzählt, dass jetzt Lockdown ist.

Naja, eigentlich hab ich mich gefreut, weil keine Schule ist, aber ich wusste ja auch noch nicht, wie so ein Lockdown ist. Das war erst mal richtig aufregend alles.
Ich hätte nicht gedacht, dass Corona zu so einer großen weltweiten Pandemie wird.

Anfangs gings noch, aber dann irgendwann hab ich meine Klassenkameraden vermisst. Da hab ich dann auf mein Tablet geschrieben, dass ich gerne mal Videokonferenzen haben möchte, da hat unsere Lehrerin das dann eingeführt, dass jeden Tag eine Videokonferenzen ist. Aber einfach war das nicht, weil manche hatten noch keine Kamera angehabt.

Mein Zeitgefühl hat sich verändert. Mein Gehirn sagt, dass ich fast ein Jahr kaum Schule hatte, es fühlt sich aber an wie ein paar Monate.
Es fühlt sich aber auch gut an, weil wenn man zuhause lernen muss, kann man zwischendurch einfach mal eine Pause machen, wann man will – das geht in der Schule nicht.

Gut finde ich, dass kein Schwimmunterricht mehr stattgefunden hat. Schwimmen ist schön, aber Schwimmunterricht geht gar nicht. 

Am meisten an Corona nervt mich, dass man sich nicht mit den Freunden treffen darf, das man auch Masken braucht.
Vor diesem Lockdown hab ich´s auch sehr vermisst, über den Schulhof ohne Maske zu rennen. Man muss überall Maske tragen, außer man ißt, dann muss man aber großen Abstand halten.
Die Regeln einzuhalten in der Schule war schon stressig, und manchmal ist einem unter der Maske der Sauerstoff ausgegangen, dann durfte man kurz zum Fenster gehen.

Was nach Corona gerne so bleiben kann ist, dass man mehr Abstand hält, damit z.B. Husten, Niesen und so, generell Viren, nicht so verbreitet werden. Kein Schwimmunterricht kann so bleiben.

Wenn jetzt kein Corona wäre, würde ich wohl lieber in die Schule gehen anstatt Homeschooling zu machen.
In der Schule aber fällt es mir schwerer, mich zu konzentrieren als zuhause, weil die Jungs in der Schule oft viel Quatsch machen.
Im Lockdown vermisse ich die Schule, in der Schule vermisse ich den Lockdown…

In der Corona-Zeit habe ich sehr viel mehr Zeit gehabt, mit meinen Freunden draußen zu spielen, da musste ich nicht immer sagen, dass ich wieder rein muss, weil ja noch Hausaufgaben zu machen sind. In der Corona-Zeit habe ich außerdem auch Gefallen an Live-Action-Rollenspielen gefunden.
Wir haben mal Stop-Motion-Filme gesehen, da habe ich dann Lust drauf bekommen, selber Stop-Motion-Filme zu machen.

Ich wünsch mir auf jeden Fall sehr, dass wir bald endlich mal in den Urlaub können – letztes Jahr mussten wir es auf dieses Jahr verschieben, und dieses Jahr haben die aus unserem gebuchten Haus uns abgesagt wegen Corona und wir müssen uns jetzt´n neues Haus suchen.

Ich hab immer Nachrichten geguckt und mich gut informiert. Wenn mein Vater keine Zeit hat, mit uns ZDF-Nachrichten zu gucken, setze ich mich auch mal an den großen PC und gucke die Logo-Kinder-Nachrichten. Bei denen verstehe ich auch mehr.
Ich will ja auch wissen, wie die Regeln gerade sind. Ich will ja nich so rumspazieren und plötzlich hält mich die Polizei an, nimmt mich mit aufs Revier und erklärt mir ´ne Regel, die ich noch nicht wusste. Ich finde sowas wichtig und erzähle auch meinen Freunden von dem, was ich über die Nachrichten erfahre.

Eigentlich hab ich mich auch schon an diese Regeln gewöhnt, zum Beispiel, wenn ich einen Film mit vielen Menschen schaue, frage ich mich oft: >Warum halten die keinen Abstand? Die tragen keine Masken!< Ich hab mich einfach dran gewöhnt und find´s jetzt auch  normal. Ich kann jetzt auch gar nicht genau sagen, wie´s vorher war.
Wahrscheinlich werde ich, wenn ich wieder auf Parties gehe, die ganze Zeit so denken „Abstand! Abstand! Maske! Make!“, aber irgendwann hab ich mich dann wieder dran gewöhnt, wenn alles wieder normal ist.

Den Politikern würde ich jetzt am ehesten sagen: <Der Lockdown darf noch nicht aufgelöst werden!> Weil ich persönlich denke, dass die Zahlen jetzt wieder steigen werden.

Am meisten vermisse ich auf jeden Fall, ohne Maske rumzulaufen, auch in Geschäfte gehen zu können und so.
Es war auf jeden Fall oft anstrengend und einsam für mich, weil ich fast ein Jahr lang viele Freunde nur draußen treffen durfte. Zu mir nach Hause durfte auch niemand.

Wenn Corona j e t z t vorbei wäre, würde ich als erstes ´ne große Party schmeißen! Laute Musik, viele Leute, kein Abstand, viel Limo, Knabbereien, Buffet!


Nia (7 Jahre, 1. Klasse), Bela (11 Jahre, 5. Klasse) & Tamino (15 Jahre, 9. Klasse)
Gießen, 2. Juni 2021

Tamino:

„Als der erste Lockdown begann, hab ich mich total gefreut, weil ich wusste, dass unsere Schule nicht so weit ist, dass da wirklich gleich am ersten Tag ein Arbeitsauftrag da sein wird. Wir haben zwar vorher schon mit Iserv gearbeitet, aber das war einfach noch nicht gut ausgebaut.
So nach 2 Wochen hatten wir dann ein Modul, wo man sich die Aufgaben auch angucken konnte, wo man dann gesehen ha, was man zu tun hat, in welchem fach und wie lange man dafür noch Zeit hat – aber so die ersten 2 Wochen bekam man nur eine Email und man konnte die Aufgaben machen oder irgendwann später, weil eh nichts abgegeben wurde.

Im ersten Lockdown war´s sehr entspannt, im zweiten wars aber dann wirklich stressig, weil wir nach Stundenplan weitergearbeitet haben, aber online, und das war halt dann wirklich doof, weil man nicht wirklich den Vorteil vom Homeschooling hatte, dass man später aufstehen und zu seinen Zeiten lernen und es sich einteilen kann, sondern wirklich früh aufstehen und sich früh in den Fächern melden und wirklich alles parallel zur Schule arbeiten musste.

Man hatte aber auf jeden Fall viel zeit für andere Sachen, weil die ganzen Schulwege weggefallen sind.

Mit dem Mehr an Zeit bin ich im ersten viel Fahrrad gefahren und habe mir mein eigenes Aquarium nach und nach aufgebaut, war viel mit den kleinen Geschwistern draußen unterwegs – und habe auch ein bisschen gezockt.
Ich zocke schon mehr als früher, einfach, weil ich mehr Zeit dafür hatte.

Wenn man so viel mit den Eltern zuhause verbringt, gibt es manchmal mehr Stress, weil wir halt wirklich aufeinander hocken und niemand anderen da haben und es ist aber eben auch so, dass man mehr miteinander macht und dadurch mehr schöne Situationen entstehen.

Ich hab mich eher online mit meinen Freunden getroffen, einen wirklichen „Corona-Buddy“ hatte ich eher nicht.

Am Anfang hab ich mich eher über Corona lustig gemacht, weil es halt für mich erst mal ´ne Erkältung war, die zu viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Das hat sich dann verändert, als man mehr drüber geredet hat und die Fallzahlen so hoch gingen.

Dieser Zwang, dass man Leuten immer die Hand schütteln muss, wenn man sie sieht oder immer so mit Handschlag grüßen, ist irgendwie nervig und auch komisch, das werde ich nach Corona sicher nicht vermissen.

An die ganzen Dinge mit Tests und Masken ist es schon ein bisschen stressig, weil man teilweise schon 15 Minuten früher da sein muss, um sich zu testen – mittlerweile machen wir es eher zur Unterrichtszeit, weil die Lehrer meistens auch nicht früher da waren.

In der Schule finde ich es generell besser als im Homeschooling! Weil man in der Schule aufgefordert ist, was zu machen und arbeiten muss. Zuhause hat man viel mehr Zeit für andere Sachen, viel mehr Ablenkung. Wenn man grad im Internet ist während dem Homeschooling – warum sollte ich jetzt nicht einfach Youtube gucken zum Beispiel oder was anderes machen. Das lenkt schon sehr ab alles.

Ich denk schon drüber nach, wie´s jetzt wäre, wenn meine Großeltern oder wir jetzt in der Familie Corona hätten – mittlerweile aber nicht mehr so, weil inzwischen alle außer uns Kindern die erste Impfdosis bekommen haben.

Am negativsten an Corona finde ich, dass man weniger Leute sieht und vor allen Dingen keine neuen Leute kennenlernt.
In der Corona-Zeit habe ich auch deutlich zugenommen. Ich bin oft morgens aufgewacht, hatte das Ipad schon in der Hand und hab aus dem Bett heraus Homeschooling gemacht und lag da bis 1 Uhr.

Wenn Corona j e t z t vorbei wäre, würde ich heute versuchen, möglichst viele Zaubertricks zu lernen, weil ich dann einfach wieder Leuten Zaubertricks zeigen kann. Ich bin vor allen Dingen so ´ne Rampensau und zeige das gerne. Ich habe schon Instagram-Livestreams gemacht und da versucht, Zaubertricks zu zeigen, aber vor der Kamera ist alles so doof, das geht alles nicht wirklich.

Ich wünsche mir für dieses Jahr, dass ich bald endlich auch meine Impfung bekommen kann und dann einfach ein bisschen Ruhe davon hab´, dass ich mich nicht mehr so mit Corona beschäftigen muss und den Kopf frei habe für andere Sachen. Fahrradfahren, ganz viel Freunde treffen zum Beispiel.

Teilweise hab ich mich mehr bewegt, zum beispiel als es zum Herbst wieder zur Schule ging, weil ich nicht mit dem Bus fahren konnte und mit dem Fahrrad fahren durfte, das war dann schon ´ne Zeit, wo ich sportlicher unterwegs war. Aber zuhause habe ich vielleicht mal 1000 Schritte gemacht und saß sonst eigentlich nur zuhause.

Meine Message an alle wäre: > Haltet durch! Bald wird das ganze sicher vorbei sein. Bleibt optimistisch!<

Nia:

Als der Tamino mich mal vom Kindergarten abgeholt hat, da hab ich ihn gefragt, wie Corona entstanden ist und da hat er mir das erklärt.
Ich fand´s ein bisschen komisch, weil ich liebe Fledermäuse und dass es wegen denen jetzt Corona gibt, hat mich ein bisschen geschockt. Die haben mir irgendwie leid getan.

Also erst hab ich mich aufs Homeschooling gefreut, weil ich dachte, dass wir keine Aufgaben auf haben, aber dann fand ich´s richtig doof wollte ich eigentlich lieber wieder zur Schule.
Bei manchen Aufgaben hab ich gar nicht kapiert, wie das geht und meine Eltern auch nicht und dann konnten die mir das nicht erklären, das kann meine Lehrerin einfach besser.
Manchmal hat der Bela mir mit den Aufgaben geholfen.

Ich hab immer nur mit einer „Corona-Freundin“ gespielt, mit der Ella. Früher im Kindergarten haben wir uns immer gestritten, danach in Corona aber haben wir uns richtig befreundet und die ist jetzt eine meiner besten Freundinnen.

Am meisten hatte ich Angst, dass Oma oder Opa Corona kriegen, aber dann hab ich nicht mehr so Sorge, weil die waren eigentlich fast nur noch draußen.

Wenn Corona heute vorbei wäre, würde ich als erstes den Kindergarten wieder besuchen und die Leute von früher sehen. Und auch eine Party schmeißen!
Ich hatte im Nopvember Geburtstag und da gabs keine richtige Party, wir waren mit einer Freundin auf dem Dünsberg wandern. Das war schon ok, aber ich würd´ so nicht nochmal meinen Geburtstag feiern wollen.
Ich wünsche mir auch, dass wir unseren Griechenland-Urlaub nicht nochmal absagen müssen. Im Herbst mussten wir es zum zweiten mal absagen und dieses Jahr will ich das nicht nochmal absagen müssen.

Inzwischen haben wir auch einen Hund, das ist schon eine tolle Abwechslung, wenn man viel zuhause ist.

Bela:

Als Corona losging, war mein erster Gedanke: Schulfrei!!

Ich hab erst mal gedacht, das geht nur so zwei Wochen lang und dass das total entspannt ist. Aber, ne, so war das dann ja nicht. Irgendwann war ich dann genervt.
Es war irgendwann viel anstrengender als in der Schule.
In der Schule musste man die Lehraufträge abgeben, zuhause musste man das bis abends abgeben. Die Struktur hat sich komplett geändert, das war sehr anstrengend.
Ich habe Abgabetermine völlig aus Versehen vergessen, obwohl ich das nicht wollte.
Die Videokonferenzen fand ich am blödesten. In der Schule geht man in den Raum und da wartet die Lehrerin auf einen, aber im Homeschooling war das alles sehr chaotisch. Da war ich mir nie ganz sicher, wo die angesagt werden, zu welcher Zeit und in welchem Online-Raum.

Ich hatte z.B. mal eine Sechs in Mathe, obwohl ich die Arbeiten pünktlich gemacht, aber nicht rechtzeitig eingereicht hatte. Das war schon sehr frustrierend.

Meine Eltern sind ja beide Lehrer, die waren mit ihren eigenen Schülern mit ihren eigenen Kindern im Homeschooling-Unterricht, da war es wirklich schwierig, auch noch uns dabei zu helfen.

Wenn man am Ende dann fertig mit der Schule ist, sitzt man ´ne Stunde auf der Couch, aber im Homeschooling kam immer wieder was neues und es gab irgendwie kein Ende.

Ich fand es sehr schlimm, dass es keinen Schulsport gab und vor allem auch keinen Sport in meinem Turnverein.
4 mal die Woche trainiere ich normalerweise, als das wegen Corona ganz weg war, hab ich manchmal einfach zuhause gesessen und geweint. Wenn man mich gefragt hat, was denn los ist, habe ich gesagt >ich weiß es nicht<.

Als es langsam wieder ging, hat unser Turnlehrer – der ist Bauer – in einer alten Bauernhof-Scheune improvisiert und mit Maske und allem im März uns alle in seiner Scheune unterrichtet, dreimal die Woche.

Zuhause sind wir uns in der Familie schon oft auf die Nerven gegangen und während dem ersten Lockdown hatte ich auch nur einen „Lockdown-Freund“, das war schon anstrengend.

Wenn Corona von heute auf morgen vorbei wäre, würde ich sofort ins Schwimmbad oder den Trampolin-Park rennen.

Was ich vor Corona nicht so viel gemacht habe, ist Trampolin-Springen. Wir haben das große Trampolin knapp vorm ersten Lockdown bekommen, da bin ich dann in jeder kleinen Homeschooling-Pause hin und konnte mich austoben.
Als es mir besonders schlecht ging und ich so oft traurig war, habe ich angefangen, viel mehr Bücher zu lesen, auch ganz dicke Schinken, das tat mir richtig gut.

Ob es etwas gibt, was auch nach Corona so bleiben kann? Nö, gar nichts, ich finde das alles blöd.
Ich wünsche mir für dieses Jahr, dass bald alles wieder möglich ist, was vor Corona möglich war.

Als ich meinen Geburtstag gefeiert habe, waren nur 2 Freunde da, das war zwar irgendwie doof, aber andererseits wars auch toll, dass wir viel intensiver miteinander spielen konnten. Wenn alle Freunde da gewesen wären, hätte ich mit niemandem so viel gespielt.

Ich glaub´, vielleicht noch dieses Jahr im Winter wird alles besser werden, aber wahrscheinlich doch eher im nächsten Jahr.
Durchhalten!


Mara (12 Jahre, 6. Klasse) & Mija (10 Jahre, 5. Klasse)
Gießen, 3. Juni 2021

Mara: Als das mit Corona losging, war alles erst mal überraschend. >Hallo was soll das denn jetzt? Homeschooling? Was ist das?<
Mija: Das war komplett neu für uns alle.
Mara: Also ich war erst mal froh, von der Schule weg zu sein, ich mag Schule nicht so.
Mija: Ich fand´s ein  bisschen erschreckend, dass wir unsere Klassenkameraden nicht mehr sehen konnten, was eigentlich auch gut war, ich hatte Scheiß-Klassenkameraden.

Mija: Wir wurden Ende der 4. Klasse alle nach Hause geschickt und als wir in die fünfte kamen, mussten alle schon Maske tragen. Man konnte sich nicht richtig kennenlernen, und dann mussten wir alle wieder zuhause bleiben, doppelt so blöd.
Mara: Zuerst fand ich das alles ganz toll, aber dann wurde mir schnell langweilig – vor allem, weil ich meine Klassenkameraden gar nicht mehr ärgern konnte.

Mija: Ich fand´s blöd, so viel zuhause zu sein und niemanden mehr sehen zu können.

Mara: Mit dem Homeschooling das hat nicht so gut funktioniert, man sich hat ablenken lassen – mit anderen zusammen Homeschooling machen ist keine gute Idee.
Ich arbeite lieber alleine, ich bin eh ein Mensch der lieber alleine ist, das erklärt auch meine 2 in >Sozialverhalten<.

Mija: Ich bin gern mit anderen Leuten zusammen, das erklärt auch meine 1 in >Sozialverhalten<.
Mara: In der Schule ist es einfacher, da kann man sich einfach melden, wenn man eine Frage hat. Hier zu Hause muss man seine Eltern fragen, und wenn die´s nicht verstehen, hat man gelitten.

Mija: Zuhause beim Homeschooling lasse ich mich zu sehr ablenken, ich kann mich da nicht so gut auf die Arbeiten konzentrieren. In der Schule ist es einfach schöner.
Mara: Die Schulzeiten haben wir während dem Homeschooling versucht, einzuhalten. Wir sind morgens früh aufgestanden, sind zum Papa rübergelaufen, haben die normalen Schulpausen einhalten müssen, haben unsere Schultaschen gehabt und Pausenbrote, als wäre alles ganz normal. Da war unsere Mama ganz strikt, dass wir die normale Struktur beibehalten.

Mija: Anders als vor Corona ist, dass man Masken tragen muss. Man darf ja nicht mal jemanden umarmen, nicht mal den kleinen Finger.
Mara: Die FFP2-Masken kann ich so gar nicht leiden, weil ich hab manchmal so meine Atemprobleme und mit FFP2-Masken wird´s schwierig. Meine Deutschlehrerin verlangt aber von mir, dass ich die trage, weil sie Risikopatientin ist.

Mija: Doof war, dass man voneinander weggedriftet ist von seinen Freunden, weil man die kaum gesehen hat. Bei meiner besten Freundin aber hat sich unsere Freundschaft durch Corona nicht verändert.
Was auch doof ist, dass sich auch die Eltern nicht untereinander wirklich kennenlernen konnten. Verabredungen hatte ich eigentlich nur mit alten Kindergartenfreunden, aber neue Freunde habe ich noch nicht wirklich gefunden.
Auch für die Eltern ist das nicht so einfach, weil die sich auch untereinander nicht so wirklich kennenlernen konnten.
Zu meinem Geburtstag hab ich jetzt Einladungen mit Corona-Test dabei an die Eingeladenen verteilt.

Mara: Und die Mija darf ja auch Geburtstag feiern, weil wir ja keine >Personen< sind, sondern Kinder!

Mara: Vor Corona bin ich gern in die Stadtbücherei gegangen, das geht jetzt zwar wieder, aber man darf nicht so lange drin bleiben, normalerweise verbringe ich Stunden da drin.
Mija: Vor Corona bin ich am liebsten schwimmen gegangen. Als Corona kam, haben wir erst mal unseren Swimmingpool im Garten geputzt, da kam Corona ganz gelegen.

Mara: Seit Corona hören wir mehr Hörspiele, mehr als vor Corona. Weil wir einfach mehr Zeit haben irgendwie.
Mija: Jetzt, wo ich wieder reiten gehen kann, bin ich eigentlich glücklich.
Mara: Wir haben 2 Holzpferde aus 2016, die hat unser Opa uns gebaut, in der Corona-Zeit haben wir die die fast ganze Zeit genutzt, weil die echten Pferde ja nicht da waren.

Mija: Am meisten Sorgen hab ich mir gemacht, dass unsere Großeltern krank werden oder auch unsere Freunde.

Mara: Wir beschäftigen uns schon mit dem Thema Corona, wir gucken die Nachrichten mit, ich eher als Mija, die schaut die nicht so oft und hört stattdessen Hörspiele. Dafür erzähle ich der Mija dann alles ganz genau.

Mija: Insgesamt sind es mit Corona mehr negative Sachen als positive. Gut war, dass man mehr zuhause sein und kuscheln konnte.
Mara: Ob wir uns mit den Eltern und untereinander während der Corona-Zeit besser verstanden haben oder schlechter?
Ääääääh, dazu sagen wir jetzt mal nichts!

Mija: Wenn Corona morgen vorbei wäre, würden wir als erstes eine Party machen!
Mara: … für die ganze Stadt!

Mija: Was nach Corona gern bleiben kann, sind die Videokonferenzen. Man muss sich da nur obenrum ordentlich anziehen. Man kann die Kamera ausschalten und so tun, als würde man nix hören.
Mara: Nach Corona kann es gern so bleiben, dass auch die Elternabende nur per Videokonferenz stattfinden.

Mija: In der Corona-Zeit habe ich wie vorher mein Aerial-Yoga weiter gemacht und auch weiter am Klavier geübt.
Mara: Dass wir schon ein Haustier vorher hatten, unsere 2 Kaninchen, war im Lockdown für uns wirklich gut.

Mara: Für dieses Jahr wünsche ich mir, dass keine Masken mehr getragen werden müssen, dass kein Corona mehr ist.
Mija: Dass alle geimpft werden!

Mija: Meine Botschaft an alle: >Haltet Abstand und tragt Masken!< Auch, wenn ich es selbst nicht gern mag, die zu tragen.


Balduin Bela (11 Jahre, 5. Klasse)

Als Corona losging, war das richtig blöd. Da bin ich aus der 4. in die 5. Klasse gekommen.
Die Abschlussfeier gabs gar nicht, unsere Klasse hat gar keine richtige Feier gemacht.
Dieses Gefühl da, du sitzt da in dieser komplett leeren riesigen Halle und wirst dann verabschiedet mit irgendwelchen paar netten Liedchen und so, aber es ist halt so gut wie keiner da, halt nur Lehrer und Eltern und so, pro Kind 2 Angehörige durften da sein.

Als erstes dachte ich mir damals: <Au Sch…., was wenn das nach Deutschland kommt, ich hoffe, dass ich mich dann noch mit Freunden treffen kann und hier geht nicht alles kaputt und so>. Es war halt neu und man wusste nicht, wie´s ist und so.

Unser neuer Klassenlehrer damals hat sich nicht so wirklich gut drum gekümmert im Homeschooling um unsere Aufgaben, der hat uns zwar ab und zu ein Arbeitsblatt geschickt, hat das aber gar nicht so richtig kontrolliert.

Es war echt schlimm im Winter, als die Fenster offen sein mussten, trotz Decken war das echt kalt, und wegen den Masken muss man viel mehr Luft einatmen, das stört echt, widerlich.

Während Corona ist die Zeit gefühlt viel schneller vergangen – ich glaub dann geht der Tag zwar langsamer rum, aber im gesamten merkt man halt nicht, wie schnell die Zeit dann rum geht.

Aber Corona hat auch Vorzüge, dadurch haben wir ja unseren Hund Tron gekriegt, da hätten meine Eltern vorher keine Zeit für gehabt.
Und ohne Hund kann ich es mir auch gar nicht mehr vorstellen. Da sagt man sich auch nicht: >Das nächste Tier wird ein Goldfisch.<, da bleibt man beim Hund!

Inzwischen kann man ja wieder auch ein bisschen reisen, zum Beispiel mal zum Rewe fahren, man kann halt auch mal von zuhause weg, dann kollabiert man zuhause nicht mehr so.

Der Wechselunterricht war für mich am größten Stress, weil du hast dich grad dran gewöhnt, dass du etwas später aufstehen kannst, wenn nicht grad ´ne Videokonferenz ist und so, dass du dich auch´bisschen mehr ausruhen kannst, und grad, wenn du darauf dich eingestellt hast, kommt das Wochenende, der Samstag und der Sonntag und dann musst du wieder früh ins Bett gehen und dann fängt das ganze 6 Uhr 30 aufstehen wieder an. Dann gewöhnt man sich daran und ist dann wieder im „ich wach morgens früh auf“-Modus, und dann kommt wieder Homeschooling und dann wacht man da immer noch teilweise früh auf, dann erst am Ende der Woche hat man sich wieder auf das spät aufwachen eingestellt und dann kommt schon wieder das früh aufwachen. Weil immer, wenn man sich drauf eingestellt hat, kam das neue und das war echt blöd.

In die Schule zu gehen ist mir viel lieber als Homeschooling. Weil man lernt erst dadurch kennen, wie schön das eigentlich ist, in der Schule zu sein.
Klar, man kann sich die Aufgaben einteilen, man kann später aufstehen, aber es ist halt auch nicht das Wahre, man wird dann mit mehr Aufgaben überschwemmt, als man gemacht hätte.
In der Schule sitze ich und höre zu, schreib mal was mit, quatsche mal mit dem Nachbarn, aber zuhause sitze ich Stunde um Stunde alleine vor ´nem Zettel und muss machen ohne Quatschen.
Dann hab ich oft Stress gehabt, weil ich überarbeitet bin.
Du kannst dann einfach nicht mehr, du bist so psychisch wirklich kaputt davon, weil du außer den Videokonferenzen halt keinen mehr siehst, außer den Freunden im Dorf.
Was mir geholfen hat, war, als wir dann mit anderen Freunden zusammen Homeschooling machen konnten, da gabs dann mehr Abwechslung.

Früher hab ich echt nicht so viel gelesen, in der Corona-Zeit habe ich dann viel mehr Bücher gelesen, und auch Klavier spielen habe ich für mich entdeckt.
Ein bisschen Freizeit hatte ich trotzdem in der Corona-Zeit, die Kong-Fu- und Breakdance-Kurse haben wir online weitergemacht.

Am meisten hat mir wirklich gefehlt, mal in ´nen Freizeitpark zu gehen oder einfach mal in ´nen Spielzeugladen. Es gibt halt so viel neue Sachen von Lego, wo ich gerne mal hinten drauf gucken würde. Man kann da halt nicht einfach mal reingehen, gucken was die haben, die Packungen umdrehen und sich ansehen und so.
Immerhin habe ich durch Corona viel mehr Zeit für Lego gefunden, viel größere Sachen zu bauen und auch immer neues mit auszuprobieren.

Was an Corona gut war, ist, dass man auch mehr Zeit für die Eltern hat – aber teilweise auch´n bisschen zu viel Zeit miteinander, weil irgendwann wird´s dann auch anstrengend ab und zu, für beide Parteien.

Wenn Corona von jetzt auf gleich vorbei wäre, würde ich als erstes ins >Jump-House< in Limburg gehen, so gut wie alle von meinen Freunden waren da schon, nur ich noch nicht.

Am meisten Sorgen machevich mir, dass das es einfach noch lange dauert, bis der Virus weg ist.
Klar, jetzt kommen die Lockerungen langsam und so, aber es kann ja sein, dass nochmal ´ne Welle kommt…


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